top of page

Unsere Geschichte

Im Jahr 2017, begann Rabbiner Akiva Weingarten jungen jüdischen Menschen, die aus ultra-orthodoxen Gemeinschaften ausgestiegen sind dabei zu unterstützen, sich außerhalb der Gemeinschaften zu integrieren aber weiterhin mit dem Judentum verbunden zu bleiben.

 

Die Besht Yeshiva ist in dieser Form ein einzigartiges Modellprojekt, das – getragen durch eigene Erfahrung in dieser Form weltweit so noch nicht existiert. Junge Frauen und Männer werden bei der beruflichen Integration in die deutsche Gesellschaft begleitet und unterstützt.

​

Dieser Ausstieg aus der Ultraorthodoxie ist ein Prozess über Jahre. Man entschließt sich nicht nur, die Sicht auf sein Religionsverständnis neu zu überdenken, man gibt damit jene Identität auf, die einem von Kindesbeinen an vermittelt wurde. Ein völlig durchstrukturiertes Leben, geprägt von religiösen Vorgaben in allen Bereichen, fällt plötzlich weg und damit auch der vorgezeichnete Lebenssinn. Diese jungen Frauen und Männer haben zumeist kein Abitur, verfügen über eine beinahe ausschließlich religiöse Ausbildung, es fehlt ihnen aber das ganzheitliche Wissen. Sie begegnen vielen Gegebenheiten der säkularen Welt zum ersten Mal, da der Alltag, aus dem sie kommen, auf einem Regelwerk des 18. Jahrhunderts basiert.

​

Rabbiner Akiva Weingartner, ursprünglich ein Satmar aus South Williamsburg/USA, ist selbst 2014 ausgestiegen, nach Deutschland gekommen und heute ein angesehenes und integriertes Mitglied der europäischen Gesellschaft. Sein Wunsch ist es als sogenannter „OTD“ (jemand, der „abseits des Weges“ ist), auch anderen Frauen und Männern diesen Schritt zu ermöglichen und ihnen zu helfen, ihren Platz in der westlichen Gesellschaft zu finden.

​

Die Namensgebung

„Besht“ ist eine Abkürzung für „Baal Shem Tov" - der Gründer der chassidischen Bewegung im Judentum, der auch unter dem Namen Rabbi Israel Ben Eliezer (1698 ‒ 1760) bekannt ist.

​

Dieser mystische Gelehrte inspiriert unser Leitbild und unseren Wunsch, ein liberales chassidisches Leben zu realisieren.

Unsere Vision

Unsere Yeshiva unterstützt diese jungen Menschen, die ihrem bisherigen Leben gänzlich den Rücken gekehrt haben, sich neu zu finden und sowohl in der Jüdischen Gemeinde aktiv zu werden als auch in der deutschen Arbeitswelt Fuß zu fassen.

​

Durch ihr Leben in einer chassidischen Gemeinschaft besitzen unsere Studenten ein religiöses Wissen über das Judentum in einem Ausmaß, wie es in der westlichen Welt heute fehlt. Es ist ein Wissensschatz von Jahrhunderten, den diese Menschen in sich tragen und verinnerlicht haben. Sie hatten den Mut, ihr Leben komplett umzukrempeln und sind bereit, dieser Gesellschaft all das zurückzugeben, was sie von ihr in diesem Eingliederungsprozess erhalten.

Unter anderem:

  • Kurse in einem Bereich des jüdischen Lebens (Kultur, Tänze, Essen)

  • Sprachkurse (Jiddisch, Hebräisch, Aramäisch, etc)

  • Jüdische Festtage gemeinsam zu begehen mit Gästen aller Konfessionen

  • Vermittlung jüdischer Traditionen in Schulen

​

Vielfalt der Demokratie und der Religionen

Besht möchte innerhalb der Stadt eine win-win Situation schaffen in Bereichen der Bildung, Gesundheit, Technologie, Industrie, Kultur und Gesellschaft, um Wissen auszutauschen und sich zu vernetzen.

​

Zudem soll das Jüdische Leben belebt werden, indem wir offen sind für den Austausch sowie unsere Aktivitäten mit den Dresdner*innen teilen – unabhängig von Glauben, Herkunft, Geschlecht und Werten. Die Besht Yeshiva bereichert das jüdische Leben in Dresden auf vielfältige Weise und begegnet antisemitischen Stereotypen sowohl mit Wissen als auch durch Austausch mit der Gesellschaft und kontinuierlicher Anwesenheit.

In Dresden heute eine Yeshiva zu etablieren, geschieht mit dem Bewusstsein über die reichhaltige jüdische Geschichte in Sachsen und aufgrund der persönlichen Erfahrung der großen Herausforderungen, denen sich jüdisches Leben in Dresden in der aktuellen Zeit stellen muss. Unser Wunsch ist dabei immer Offenheit und positives Miteinander zu ermöglichen. Dazu bieten wir für alle Dresdner- und Dresdnerinnen bzw. interessierte Menschen an:

  • die Besht Yeshiva als einen offenen Ort des Diskurses und Kennenlernens in Dresden zu positionieren

  • Vorträge mit Geistlichen verschiedener Konfessionen, Wissenschaftlern, Philosophen

  • Begegnungstage an unterschiedlichen Plätzen und mit unterschiedlichen Programmen

  • Gemeinsame Gottesdienste mit anschließendem Essen

  • uvm

Über Besht

bottom of page